Von Zuversicht, Mut und Vertrauen

Wir neigen oft dazu, nur das Schlechte zu sehen. So geschehen auch an jenem Sonntag. Die Leute in der Kirche sind beunruhigt und haben Angst. „Ist das ein Zeichen, womöglich eine Strafe Gottes?“, fragt einer. „Müssen uns fürchten?“ wirft ein zweiter ein. Ein dritter zählt Parallelen zu einem ähnlichen Vorfall auf, bei dem sogar Menschen zu Schaden gekommen sind. Zuversicht herrscht an diesem Sonntag im Gotteshaus nicht.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Ein kurzer, aber heftiger Sturm hatte in meinem kleinen Dorf in Simbabwe dafür gesorgt, dass einige Schäden in der Umgebung entstanden waren. Personen kamen nicht zu Schaden. Wohl war der Wind aber stark genug, um einen Teil des Kirchendaches abzudecken. Und da saßen wir nun, am Tag darauf, in dieser Kirche. Ohne Dach. Ratlos bis besorgt. Bis auf einen: unseren damaligen Gemeindepfarrer. Er sagte an diesem Sonntag etwas, das mir bis heute gut in Erinnerung geblieben ist. „Wir fragen immer nur nach den Ursachen und Gründe des Schlechten, aber weigern uns, mit ein wenig Zuversicht, Mut und Vertrauen in die Zukunft zu schauen.“

Zuversicht, Mut und (Gott-)Vertrauen – das sind Dimensionen, in denen wir offensichtlich zu denken vergessen haben. Unsere Gesellschaft ist geplagt von unzähligen Sorgen und Ängsten. Dabei könnten wir im Jahr 2016 glücklich sein wie selten zuvor.  Unser Leben wird immer sicherer und länger, wir müssen weniger arbeiten und bekommen dafür trotzdem mehr als früher. Ja, damals war vieles schlechter. Die Sorgen vieler Menschen sind deshalb aber nicht kleiner geworden. Angst vor Terror, Wirtschaftskrisen und Krankheiten sind vielen ein ständiger Begleiter.

Ich habe in den vergangenen Monaten öfter Freunden angeboten, mich in Simbabwe zu besuchen. „Ach weißt Du, gute – nein grandiose –  Idee. Aber…“. Und wieder traten diese Worst-Case-Ängste zum Vorschein. „Was, wenn ich krank werde, was, wenn mich jemand entführt. Was, was, was…“.

Warum vertrauen wir nicht in das Gute in der Welt? Warum erinnern wir uns nicht daran, wie oft wir schon vom Willen, Gebet und der Hilfe guter Menschen getragen wurden? Oder für uns Christen: Warum vertrauen wir nicht auf Gott? Hätten wir nicht viele Gründe, um zuversichtlich nach vorn zu schauen? Uns etwas zu trauen?

„Den Aufbruch wagen, auf Gott vertrauen, neue Wege gehen, auf sein Wort bauen“- so lautete der Kanon des Wallfahrt-Lieds, das wir 2014 zur Heiligtumsfahrt gesungen hatten. Es bringt es auf den Punkt

David Grzeschik

«

»