Raumrauschen

  • See­len­bän­ke

    eine Bank, ein Ort des Ankom­mens, des Inne­hal­tens, des Aus­ru­hens, des Auf­tan­kens, viel­leicht auch des Stau­nens… Ein geschenk­ter Moment der Gedan­ken und Emo­tio­nen ein Fens­ter öff­net, das sonst im All­täg­li­chen ver­schlos­sen bleibt. Eine geschenk­te Zeit, mit der Mög­lich­keit auf die Ver­gan­gen­heit zurück­zu­schau­en, die Gegen­wart wahr­zu­neh­men, einen Aus­blick auf die Zukunft zu wagen oder gedan­ken­los zu…

  • Eine Welt ohne Bett­ler und ohne Sankt Mar­tin

    Das Schau­spiel war vor­bei, wir Fami­li­en fin­gen an zu klat­schen und da nahm auch er sei­ne Krü­cke und schlug damit im Takt auf das Eisen­ge­län­der vor ihm. Und er hör­te gar nicht mehr auf. Er schlug immer wei­ter, sodass die Kin­der mit ihren Later­nen erschreckt von ihm zurück­wi­chen. Mit ver­stör­ten Bli­cken such­ten sie ihre Eltern­In…

  • Vor­freu­de

    Neu­lich stand die Vor­freu­de bei mir vor der Tür. Lan­ge hat­te ich sie nicht gese­hen. „Hal­lo du“, grüß­te sie mit lei­ser Stim­me. „Hey“, sag­te ich, um Locker­heit bemüht, „lang ist’s her.“ „Ja, stimmt“, ant­wor­te­te sie. Ver­le­gen schwie­gen wir eine Wei­le. „Darf ich rein­kom­men?“, frag­te sie vor­sich­tig. „Ich weiß nicht“, erwi­der­te ich zögernd. „Irgend­wie kommst du…

  • Wer regiert die Welt?

    Mein Tag heu­te war lang. Zu lang. Arbeits­ta­ge, an denen das Star­ren auf Bild­schir­me die kör­per­li­che Bewe­gung über­wiegt, trü­ben mei­ne Wahr­neh­mi­ung, als sähe ich durch eine mil­chi­ge Fens­ter­schei­be. Ich ken­ne das gut. Nur Sport hilft dann: Lau­fen, schwit­zen, atmen. In Vor­aus­sicht hat­te ich die Sport­ta­sche am Mor­gen gepackt. Nach der Arbeit will ich direkt ins…

  • Holun­der­blü­ten­ge­lee – Das etwas ande­re Rezept

    Man neh­me:- 1 Paar offe­ne Augen- 1 Fahr­rad (zu Fuß geht auch)- 1 Rosen­sche­re (zur Not eine nor­ma­le Sche­re)- 1 Stoff­beu­tel Als ich Anfang Mai an einer Kräu­t­er­wan­de­rung teil­neh­me, bin ich erstaunt, wie vie­le Heil­kräu­ter bei uns in der Umge­bung ein­fach so am Weges­rand wach­sen. Was uns bei die­ser Wan­de­rung erzählt wird, kann ich natür­lich nicht alles behal­ten, geschwei­ge…

  • Hori­zont und…

    Seit ich den­ken kann, ist das Meer mein Sehn­suchts­ort. Ich erin­ne­re mich an unbe­schwer­te Som­mer­ta­ge am Atlan­tik – das Rau­schen der Wel­len, das Sam­meln von Muscheln, ein leich­tes, gutes Leben. Auch mein Namens­ge­ber Jona — ein eigen­sin­ni­ger Kopf – ist untrenn­bar mit dem Meer ver­bun­den. Die­ser ande­re Jonas erhält von G:tt einen Job, den er ver­ab­scheut. Im…

  • Das Glück, Kind sein zu dür­fen

    Ich bin Fuß­ball­fan, seit Kin­der­ta­gen ist das so und manch­mal habe ich das Gefühl, dass sich dies im Alter sogar noch ver­stärkt… War­um? Dafür gibt es kei­ne ratio­na­le Erklä­rung, son­dern eine des Her­zens. Mit glän­zen­den Kin­der­au­gen ging es für mich von zu Hau­se los, es ging zu Fuß auf den Berg. Er war nicht hoch,…

  • Hei­lung

    Lass mich für dich stark sein,sagt Gott mit der Eiche,du bleibst doch mein Kind.Ich spü­re dei­ne Knie zit­ternvon all den gro­ße-Leu­te-Schrit­ten.Klet­ter hoch auf mei­nen Schoß,Lehn dich in mei­ne Arme,ich wie­ge dich wie damals­Lass mich für dich stark sein.Ich bin da.Alles wird gut. Lass die Trä­nen kom­menSagt Gott mit dem Wind,Du bleibst doch mein Kind.Ich spü­re…