Schweinehund

„Der Weg ist das Ziel!?“
Pustekuchen!

Heute musste ich mich wirklich überwinden. Die letzte Strecke zum See hätte ich leichter nehmen können, aber irgendwie ging es nicht. Ich wollte nicht mehr gehen. Eine Blase am linken Fuß störte mich bei jedem Schritt und wir hatten die Ankündigung von Regen im Nacken. Und ich wollte ganz bestimmt nicht nass werden!

Das haben wir auch geschafft. Als wir an unserer Unterkunft am See ankommen, fängt der Regen an. Geschafft!

Aber da ist kein See. Morgens kein See wegen Staub und Sand in der Luft und am frühen Abend kein See wegen Regen. Alles ist grau, alles ist nass. Das war anders geplant. Mir tut es heute Abend vor allem für unsere Gruppe leid. Es sollte doch alles perfekt sein. Schon beim Aufstieg auf den Berg der Seligpreisungen sagt ein Mitwanderer: „Jesus muss schon gute Worte gehabt haben, wenn die Leute ihm hier rauf gefolgt sind.“ Ich stimme ihm zu 100% zu. So steil, so ungemütlich ist der Berg. Ich hoffe nur, das hat er ihnen nicht im Sommer angetan.

Heute Abend hilft mir dann keine noch so fromme Bibelstelle und kein gutes Wort. Heute Abend muss ich es wie Kerstin mit ihrem Pommestag tun. Ich brauche ein Eis. Und ich habe die Hoffnung, dass genug Zucker den Schweinehund begräbt. Zuckerrauschen. Auch das kann helfen.

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