Was kann ich eigentlich?
Manchmal überkommt mich diese Frage…
Eigentlich habe ich ein recht selbstbewusstes Auftreten – das wird mir zumindest zugesagt. Und es gibt Menschen, die mir eine innere Stärke und einen eigenen Stand zusprechen. Aber es gibt diese Momente, in denen ich mich einfach nur in eine Ecke verkriechen will, weil jemand mit seinem Talent nur so protzt oder weil jemand auf den Sockel gehoben wird. Dann schlagen mein Herz und mein Verstand in Neid und Eifersucht aus, weil ich dieses Talent auch will. Oder ich mache mich ganz klein und fühle nur noch, dass ich absolut nichts kann. Ich bin dann nicht cool, hip, modern, locker, aufgeschlossen, sondern nur noch bieder, konservativ, traditionell, altbacken und spießig. Dabei will ich das doch gar nicht sein.
Von diesen Episoden gab es in den letzten Tagen ein paar.
Gerade dann ringe ich mit mir. Ich ringe mit mir, weil ich doch einer der Coolen in dieser Kirche sein will und gerne ein Revoluzzer wäre.
Aber ich kann keine Musik machen
Ich kann nicht tanzen.
Ich kann nicht in tausend Sprachen sprechen.
Ich bin kein Audio- und Videokünstler.
Ich bin keine Rampensau.
Und ich bin nicht der starke Typ, der wie ein Fels in der Brandung steht.
Aber gestern gab es eine E-Mail, die mir die Augen geöffnet hat, was ich vielleicht kann. Es gibt Momente, in denen finde ich per Zufall die richtigen Worte. Ich weiß nicht, wo es herkommt. Aber meine Worte treffen dann wohl voll zu.
Die Worte haben mich aufgebaut, denn ich bin anders als die, die besser Musik machen, die tanzen können, die in so vielen Sprachen sprechen. Das ist dann ihres und ich habe mein Talent. Und für eine gewisse Zeit kann mir keiner dieses Gefühl nehmen! Denn die Worte aus der E-Mail haben einfach gut getan: „Danke für Deine Worte, denn Du bist immer gleich da, wenn man Dich braucht und Du findest immer gute und passende Worte!“
Foto: suze / photocase.de