Sommer-Segen?

Überall kommt mir Sommer entgegen. Auf dem Feld und auf dem Balkon, in Abwesenheitsnotizen und im Versenden vom letzten Newsletter „vor dem Sommer“. Für den suche ich einen schönen Segen – einen leichten, Worte, die nach Erholung klingen sollen und Durchatmen.

Während ich mich durch Bücher und das Internet suche, weil meine Kreativität die Sommerpause noch mehr herbeisehnt als ich, schießen mir Tränen in die Augen und es braucht einen Moment, bevor ich begreife, warum es mich so packt. Einen möglichst luftigen Segen finden – und das in einem Augenblick, in dem mir neben dem Sommer auch von so vielen Ecken Leid entgegenkommt.

Mein Insta-feed ist voll von Menschen, die alles verloren haben, oder alles hinter sich lassen mussten und von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, die nichts retten konnten – außer die eigenen Leben. In den deutschen Hochwassergebieten, amerikanischen Waldbränden, auf dem Mittelmeer… das Leid scheint kein Ende zu haben.

Und doch scheint die Sonne, während ich einen Segen suche. Wer braucht den eigentlich? Wir hier sind verschont geblieben, sitzen in der Sonne und können beruhigt ein paar Tage Pause machen.

Irgendwann, während ich schwanke zwischen leichten Worten und Tränen, wird mir bewusst: Wen der Segen erreicht, habe ich nicht in der Hand. G*tt ist es, der segnet. Und der, das ist meine Hoffnung, meint es gut mit allen – in welcher Situation auch immer ein Mensch gerade sein mag.

Foto: Masaaki Komori/Unsplash

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