Musik ist Erinnerung.

Sobald ein Lied erklingt, das mit einer Erinnerung verknüpft ist, sind wir wieder im Moment, spüren ihm nach. Es kann das Lied sein, bei dem wir nicht anders handeln können, als zu tanzen. Es kann ein Lied sein dass wir lauthals mitgröhlen, in dem wir Gemeinschaft erfahren. Es kann das Lied sein, das ein Ohrwurm ist und uns im Kopf bleibt. Das Lied das wir mitsingen können, obwohl wir es nicht mal mögen. Musik steht für ganze Epochen unseres Lebens und vielleicht gehen wir zu 80er, 90er, 2010er-Partys um uns daran zu erinnern.

Oft sind Lieder verbunden mit Menschen. Mit Freunden, Familien, Liebesgeschichten. Nicht umsonst haben viele Paare „unser“ Lied. Das Lied, das stellvertretend für die Liebe und die gemeinsamen Erlebnisse ist. Und das über Jahrzehnte schafft, diese Momente wieder lebendig werden zu lassen.

In mir gibt es viele solcher Lieder. Eines von ihnen ist „Wonderwall“ von Oasis. Ich behaupte, ein Großteil der Menschen meiner Generation können es mitgröhlen. Ich mochte das Lied immer, aber gesetzt hat es sich während meiner Pfadfinderkarriere. Ich war jung, unglaublich verknallt und an diesem Abend zugegebenermaßen auch unglaublich betrunken. Ich lag in meinem Schlafsack und schlummerte vor mich hin und dachte an diesen Typen, als sie draußen am Lagerfeuer dieses Lied spielten. Ich glaube sogar, dass ich seine Stimme raushören konnte beim Singen. Und das erfüllte mich mit all der Freude, den Schmetterlingen und auch der Sehnsucht, aus der Ferne in jemanden verliebt zu sein, immer wenn ich danach Wonderwall hörte. Vor allem während der folgenden sieben Jahre, in denen wir ein Paar wurden.

Nach der Trennung folgte ein neues Leben. Nach wenigen Jahren bekamen Oasis mit ihrem Lied nochmal Anteil an einem entscheidenden Punkt meines Lebens. Auch hier ging es um Liebe.

Doch über die Jahre verbrannte das Lied. Es zu hören, machte mich traurig und es schien nur noch für Verlust zu stehen und damit verbunden zu sein. Ich klickte weiter, wenn meine Playlist es abspielte.

Bis zu dieser Woche. Bei der Erstellung eines Videos wusste ich, dass es nur ein einziges Lied gibt, was passt. Jemand spielte es für mich ein. Pure Emotion.
Und es gelang. 18 Jahre nachdem Wonderwall mich tief berührt und letztlich mein Leben verändert hatte, sorgte es ein weiteres Mal dafür, dass Türen aufgingen und eine neue Zukunft mir zu Füßen lag.

Because maybe …

Foto: Everton Vila/Unsplash

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