Mama Mia

Ich bin dran. Den Helm auf dem Kopf, den Schläger in der Hand gehe ich zum Homebase. Alle Bases sind besetzt. Mein Lied läuft: Mama Mia, here we go again … Abba. Ich stehe an der Platte, nehme das Zeichen meines Trainers. Ok, alles klar, Auftrag verstanden. Ball ins Spiel bringen und damit die Läuferin von drei nach Hause bringen. Die Musik geht aus. Nur ich und der Ball, in der Hand der Gegenspielerin. Die Bewegung der Spielerin beginnt, der Ball fliegt auf mich zu. Ich schwinge nach dem Ball, treffe den Ball, und er fliegt knapp über das Infield. Die Spielerinnen bewegen sich, alles ist in Bewegung. Meine Mitspielerinnen aus den Bases bewegen sich, der Ball fliegt, alle sind Save, ein Punkt kommt rein. Wir liegen mit einem Punkt vorne.

Noch haben wir kein aus. …
Auf der Spielerbank sitzt keiner, alle stehen und singen:
Mama Mia here we go again!

Ich liebe es, wenn dieses Lied unverhofft im Radio gespielt wird, dann lasse ich alles liegen, drehe das Radion auf, nehme mein Telefon und sende in mein Team eine kurze Radioaufnahme von diesem Lied. Ganz schnell melden sich die anderen und schreiben Anekdoten, senden Fotos von legendären Spielen und den Wunsch das wir am liebsten noch heute Abend gemeinsam wieder auf dem Platz stehen wollen. Eine Kultur des Erinnerns, – Gott sein dank! – auch in diesen Tagen, in denen wir diesem Sport nicht nachgehen können.

Erinnern an das was war und das was kommen wird.
Mama Mia, here we go again!

Den Helm auf den Kopf,
den Schläger in der Hand gehe ich an die homebase,
weiss meine Auftrag für den Moment und weiss:
Mama Mia, Gemeinschaft trägt!

Mama Mia, auch in schweren Zeit.
Bis es wieder heisst: “Play ball!”,
und mein Lied beginnt.
Gott, wann wird das sein?

Foto: Jose G. Ortega Castro/Unsplash

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