Freun­des­lis­te

von Matthias Fritz

Freun­des­lis­te

von Matthias Fritz

Seit Mona­ten linkt mich mein Face­book-Account. Es fing letz­tes Jahr im Som­mer an. Plötz­lich ver­schwan­den Men­schen von mei­ner Freun­des­lis­te. Seit­dem ände­re ich in Inter­val­len mei­ne Pass­wör­ter und hof­fe, dass es nach der nächs­ten Ände­rung gut geht. Und dann plötz­lich: Pus­te­ku­chen. Schon wie­der ist wer weg! Macht sich die Tech­nik selbst­stän­dig? Gibt es doch so etwas wie leben­di­ge Log­arith­men? Und da die Zen­tra­le in Kali­for­ni­en auch kei­ne Ahnung hat was da los ist, den­ke ich mir Pass­wort nach Pass­wort aus. Irgend­wie ätzend!

Dabei sind mir auf der rea­len Freun­des­lis­te auch immer wie­der Men­schen abhan­den gekom­men. Nicht durch Tod, aber immer wie­der durch Umzug, Inter­es­sens­kon­flik­te, Streit und mehr. Mal geht wer ver­lo­ren, mal kom­men neue Men­schen hin­zu.

Span­nend ist auch, wen ich über all die Jah­re zu mei­nen Freun­den gezählt habe. Da waren die unter­schied­lichs­ten Typen drun­ter: Trek­kies wie ich, Leu­te aus der Schu­le und der Uni, spon­ta­ne Begeg­nun­gen, Men­schen, die ich nie zu poten­ti­el­len Freun­des­kan­di­da­ten gezählt hät­te.

Und wer ist über all die Jah­re geblie­ben? Auch die Mischung ist mehr span­nend und unter­schied­lich als ratio­nal zu erklä­ren. Aber ob real oder vir­tu­ell: Sie sind jedes Pass­wort wert, das sie schüt­zen kann!