EINS

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nur für mich allein predige. Nein, ich meine nicht die Situationen, in denen vor mir eine Gemeinde sitzt und keiner hört zu oder versteht nichts davon was ich da sage.

Es gibt diese Momente, da predige ich mich in einen Rausch, in ein Treiben – ja fast in Ektase. Diese Momente sind selten und hinterlassen einen Geschmack wie ein vollmundiges Stück Schokotorte, den Nachklang eines geniales Songs oder auch das Bild eine traumhaftschönen Sonnenuntergangs – ein wahres Raumrauschen. Denn die Worte, die ich in solch einer Ansprache gefunden habe, passen einfach zusammen, klingen in mir nach, schmecken nach Wahrheit und haben einen Kern in mir getroffen. Sie sind mit nicht peinlich und fühlen sich leicht an, denn die Welt und ich sind plötzlich eins.

Diesen Moment hatte ich gestern – im Studio vom WDR in Köln. Bei der Aufnahme zu einem Geistlichen Wort war er da – der Flow. Es lief, es kam aus mir heraus und es stimmte. Es ging darum wer ich als Mensch bin und wer Gott für mich ist und da hakte nichts. Die Welt und das Leben schienen einen Sinn zu ergeben und auf den Schwingen einer Melodie konnte ich durch den restlichen Tag treiben.

Diese Momente sind mir unendlich wertvoll, weil ich in ihnen erkenne, dass das Leben sich lohnt. Auch wenn ich es mir nur selber predige: Dieses Gefühl mit dem ganzen Leben in Berührung zu sein.

Und weil dieses Gefühl sich am Besten mit einem Soundtrack verbindet, hier eine Empfehlung für den Kopfhörer:

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