Beim Namen gerufen.

Gestern gab’s den Clubausweis. Mein Sohn wurde getauft.

Früh mit sechs Wochen, aber irgendwie war das immer wichtig für mich und schon seit Monaten Thema. Er war noch ein Haufen Zellen, da gab es eine Idee davon, wer die Paten werden sollten. Ich kann selber nicht genau sagen, warum. Vielleicht, weil es sich irgendwie richtig anfühlte, sein Leben schon von Beginn an bewusst unter Gottes Segen zu stellen. Ich habe oft an das “Ich habe dich beim Namen gerufen” gedacht, diesen wunderschönen Satz aus der Bibel. Denn einen Namen galt es nie zu suchen, irgendwie wussten wir von Anfang an, wie sein Name lauten würde, er war einfach immer schon da.

Jedes Sakrament hat für mich seinen eigenen Zauber, bei der Taufe habe ich vor allem wahrgenommen, dass da ganz viel leichter wird. Denn da sind Paten, die mein Kind jetzt ein Leben lang begleiten werden und ihm erzählen werden von dem, was sie bewegt. Wir alle gehören jetzt irgendwie zusammen in der Verantwortung für dieses Kind. Getragen von einem Gott, der meinem Kind, wie in dem Taufspruch, den wir ausgewählt haben, zusagt “Und wenn selbst Berge wanken und Hügel einstürzen, meine Liebe zu dir ist unerschütterlich, das verspreche ich dir, dein Gott der dich liebt” (nach Jesaja 54,10).

Für mich entfaltet sich der Zauber des Sakraments, als meiner Mutter beim Fürbitten-Kerzen-Anzünden, meiner zurückhaltenden, Emotionen nie zeigenden Mutter, die Stimme bricht und die Tränen laufen. In meinen 30 Lebensjahren durfte ich das nie erleben. Das ist so zauberhaft, so wunderbar, dass mir noch einmal klar wird, warum Sakramente uns Christen so heilig sind. Weil sie uns die Chance bieten, in der Verantwortung für uns und andere über uns selbst hinauszuwachsen. Weil sie uns ermutigen, von dem zu erzählen, an das wir glauben und was uns bewegt. Und weil sie nicht nur Herausforderung, sondern auch Geschenk an uns sind.

Unser Lied nach der Taufe war übrigens “In the sun” von Joseph Arthur. In diesem Sinne: “May god’s love be with you … always”, mein kleiner Sohn.

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