Angriff mit F-16

Es musste ja passieren!

7 Tage Israel mit 26 jungen Leuten – der Gruppe predige ich beim Vortreffen, dass es friedlich sein wird – direkt am ersten Tag kommen die Meldungen rein: Kampfflieger am Golan abgeschossen. Unsere erste Station ist vis-a-vis vom Golan. Jackpot, denke ich! Bingo! 100% geschafft!

Die Gruppe hat die Meldungen noch nicht erhalten, aber ich bekomme die ersten WhatsApps aufs Handy: Ob es uns gut geht. Ob wir was mitbekommen haben. Wie ernst die Lage ist. Es ist das Horrorszenario für eine Tour durch Israel.

Aber unser Guide ist sehr entspannt und sagt relaxt: „Vielleicht werden wir nicht alle Straßen im Golan nehmen können.“ Denn genau diese Region steht für heute auf dem Programm. Und wir fahren los und kommen weit. „Willkommen in Syrien“, zwitschert sie durchs Mikrofon des Reisebusses. Wir fahren durch annektiertes Land.

Ich hatte es nicht gedacht, aber wir fahren wirklich über den Golan, sehen die schneebedeckten Gipfel des Hermon, erleben Drusen an der Hauptstraße im Golan und dann ist es soweit. Wir sehen die neutrale Zone zwischen Israel und Syrien. Damaskus ist nur wenige Kilometer weit weg. Unser Guide erzählt noch: „Das ist der Weg auf dem Paulus nach Jerusalem gegangen ist …“

Der F-16 ist vergessen, denn wir schauen auf Quneitra. Die Stadt, die mitten in der neutralen Zone liegt und vom Krieg zerstört ist. Nur wenige Menschen leben hier noch in den verlassenen Häusern oder in den Ruinen. Wir sehen in ein Land, das vom Krieg zerfressen ist und wo Menschenleben mit den Füßen getreten werden. Wir sehen das Land, das biblische Hoffnung ist und von dem Abraham und Paulus als impact für unseren Glauben kamen.

Und ich spüre in meiner Hosentasche den Reisepass mit dem deutschen Bundesadler, meinen biometrischen Daten und allem Schutz, den die europäische Union mir geben kann und weiß, dass wenn hier auch nur irgendetwas passieren sollte, ich schnell wieder in meiner „Heimat“ bin – sicher!

Es ist die Zerrissenheit des ersten Tages. Dieses Gefühl irgendwie anders zu sein und so dieses Land zu bereisen, in dem viele andere Menschen nicht diese Möglichkeit haben. Wahnsinn!

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