Gemeinsamkeiten

Kennenlernspiele können so grausam sein. Entweder sie sind inszeniert und künstlich. Sie sind verkampft. Oder alle haben schlicht und einfach keinen Bock darauf. Mir bleibt es eine Frage, warum wir trotzdem daran festhalten… Sind es Erinnerungen an die Kindheit oder vielleicht die Sehnsucht einer ach so erwachsenen Veranstaltung doch noch etwas an Spiel einzubringen? Ich bin da kein Fan von!

Heute morgen erinnerte mich eine liebe Kollegin an eine solche Situation: Es war der 50. Geburtstag einer gemeinsamen Kollegin und die Runde sollte aufgelockert werden. Unter den Platzkärtchen fanden sich Symbole, die nur je zwei Personen im Raum hatten. Diese sollten sich dann zusammentun und überlegen, welche Gemeinsamkeiten sie verbinden. Wir zwei fanden uns, kannten uns entfernt und dann ging das Raten los. Und es war unendlich schwer! Ich erinnere mich daran, dass es am Ende „Kolumbien“ war, weil wir dort beide schon einmal dienstlich gewesen sind.

In der Mail dieser Kollegin von heute morgen taten sich dann Welten auf: „Warum hat auch niemand „CheeseCakeFactory“ oder „JeanLucPicard“ gesagt?“, schreibt meine Kennenlernspiel-Partnerin von damals. In den Jahren bis heute haben wir so manche Veranstaltung miteinander bestritten, Sorgen und Freuden geteilt.

Ja, warum sind wir vor all den Jahren nicht auf diese, uns beiden liebe Themen gekommen? Waren sie uns zu peinlich? Haben wir sie der anderen Person nicht zugetraut? War es uns zu nerdig, von solchen Dingen zu sprechen?

Ich freue mich jedenfalls, dass ich Dich in den letzten Jahren besser kennen lernen durfte, meine Kennenlernspiel-Partnerin!

Foto: Rich Brooks: Prams (CC BY 2.0)

«

»