Fürchtet euch nicht!

„Fürchtet euch nicht!“ – so schreit es mich an. Von zwei Seiten eines Kirchturms in der Aachener Innenstadt springt mir dieser Satz aus der Bibel ins Auge. Klar, direkt fällt mir die Weihnachtsgeschichte ein. Der Engel muss es auch vor der Geburtsszene von Bethlehem den Menschen sagen.

Beim ersten Sehen habe ich den Satz abgehakt. Klar – Weihnachten, war mein Gedanke. Der Engel und Josef der Angsthase.

Gestern bei den Nachrichten ging mir der Satz noch einmal nach. Aleppo, die USA, Deutschland, Afghanistan, meine Freunde und Familie. Überall scheint Furcht oder Angst um sich zu greifen. Vor Flüchtlingen, vor Krieg, vor dem Verlust an Sicherheit, Geld und Identität. Die Botschaft von Bethlehem ist mir plötzlich aktueller als noch vor ein paar Tagen.

Und ich merke: Ich habe keine Angst. Ich fühle mich nicht bedroht. Ist das naiv? Ist es blauäugig? Geht es mir zu gut? Was ist so anders geworden in 2016? Was hat sich in meinem Leben verändert? Ja, viele scheinen sich zu fürchten. Gibt es keine Hoffnung oder sehen wir sie nicht?

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